31.03.2023 08:00

Manuel Alessio ist für Congeli unverzichtbar

Der 26-jährige Stürmer und Captain trifft und trifft für den erstaunlichen Aufsteiger. Und hat Lust, sich mit seinen Kollegen noch weiter nach oben zu orientieren.

Als Manuel Alessio im Sommer 2020 vom SV Muttenz zu Concordia Basel wechselte, war die regionale 2. Liga noch die Bühne seines neuen Klubs. Die wegen Covid halbierte Saison beendete «Congeli» auf Platz 1, stieg auf - und Alessio war eine der prägenden Figuren: In 13 Partien hatte er sagenhafte 31 Tore erzielt.

Dann kam die Spielzeit in der 2. Liga interregional. Concordia marschierte durch. Und erneut leistete Alessio einen überragenden Beitrag: 33 Treffer in 25 Einsätzen.

Und jetzt? Gehören die Basler zur 1. Liga Classic. Und Alessio trifft auch auf diesem Niveau munter weiter. 14 Tore sind es bislang, womit der 26-Jährige die gefährlichste Offensivkraft der Gruppe 2 ist. Natürlich hat es sehr viel mit ihm, dem Captain des Teams, zu tun, dass sich Concordia berechtigte Hoffnungen auf die Aufstiegsspiele machen darf. Der Rückstand des Tabellenvierten auf Rang 2 beträgt nur fünf Punkte (wobei die Black Stars ein Spiel mehr auf dem Konto haben). «Wenn sich die Chance bietet, ein Wort um den Aufstieg mitzureden, wollen wir sie packen», betont Manuel Alessio, «nach einer so guten Vorrunde wäre es seltsam, wenn wir sagen würden, dass wir uns mit dem Ligaerhalt begnügen.»

Platz 1 in der Heimtabelle

Concordia Basel hat tatsächlich bemerkenswerte Monate hinter sich - die noch erstaunlicher hätten sein können, wenn sich die Mannschaft ein paar Ausrutscher erspart hätte. «Es gab Ausreisser nach unten», sagt Manuel Alessio, führt das aber auf die Jugendlichkeit des Teams zurück: «Wir bringen viele Qualitäten mit, allerdings mangelt es an Erfahrung auf diesem Niveau.»

Kurios: Concordia zeigt bislang zwei Gesichter, eines jeweils auswärts und eines daheim. Auf heimischem Terrain gelangen in zehn Spielen nicht weniger als acht Siege, womit die Equipe von Trainer Nikola Marunic die «Heimtabelle» der Liga anführt. Weniger positiv fällt die Bilanz in der Fremde aus, da belegt «Congeli» nur den 8. Rang.

Manuel Alessio strahlt trotzdem Zuversicht aus, dass der Anschluss an die Spitze gewahrt werden kann. Gefordert ist er in doppelter Hinsicht: als Captain, der die jungen Kollegen mitreisst; als Stürmer, der die nötigen Tore schiesst. Dabei war in jungen Jahren gar nicht klar, dass aus ihm einst ein Goalgetter wird: Bei den D-Junioren des SV Muttenz stand er noch im Tor. Auf der gleichen Stufe änderte sich das aber kontinuierlich. Der Torhüter gab - unter anderem an Hallenturnieren - als Feldspieler eine gute Figur ab.

Die Vorbilder: Del Piero und Messi

Er fand seine Position im Angriff und blieb dabei. In jüngeren Jahren hiess eines seiner Vorbilder Alessandro Del Piero, damals die Nummer 10 von Juventus Turin. Dass Juve sein Lieblingsklub ist, verdankt er seinem Vater, der zwar aus Kalabrien stammt, aber seit jeher ein Tifoso der Turiner ist. Und begeistert ist Alessio von den Künsten des argentinischen Weltmeisters Lionel Messi: «Es gibt keinen besseren Spieler weltweit.»

Manuel Alessio verfolgt nicht das Ziel, noch den Sprung in den bezahlten Fussball zu schaffen. Als Speditionskaufmann hat er sich beruflich etabliert, und er ist jetzt in einem Alter, in dem er sagt: «Das Thema Profi ist vorbei.» Aber Ambitionen hat er gleichwohl, und die teilt er mit seinen Kollegen. Er möchte mit «Congeli» so weit nach oben wie nur möglich. «Unsere Gruppe funktioniert, wir sind eine tolle Einheit», sagt er. 

Die YAPEAL Promotion League wäre die nächste Stufe, was auch bedeuten würde, dass der Aufwand erhöht werden müsste. Gegenwärtig trainiert die Mannschaft dreimal wöchentlich, aber die Bereitschaft, eine weitere Einheit zu absolvieren, ist allgemein da. Und was auch vorhanden ist: der Wille, Neues zu lernen. «Spielerisch sind wir auf der Höhe», sagt Manuel Alessio, «an Robustheit können wir indes noch zulegen. Aber wir befinden uns in einem Prozess, in dem wir schon so viel Positives erlebt haben. Und wenn ich sehe, wo wir inzwischen angelangt sind, dürfen wir feststellen: Wir sind auf Kurs.» (pmb.)