14.10.2021 01:00

Christopher Teichmann: «Da müsste schon der FC Bayern anrufen»

Der 26-jährige Stürmer fühlt sich beim FC Baden am richtigen Ort. In dieser Saison hat er für den noch makellosen Leader schon sieben Mal getroffen - mit seinen Kollegen strebt er den Aufstieg an.

Die Bilanz ist eindrücklich: Sechs Spiele hat der FC Baden in der Meisterschaft bestritten, alle sechs gewonnen, dabei 19 Tore erzielt und nur 4 erhalten. Die Aargauer sind damit als einziger der 58 Clubs der Ersten Liga noch makellos. Und: Saisonübergreifend haben sie mittlerweile zwölf Siege aneinandergereiht. 

Nur im Cup-Qualifikation leisteten sie sich einen Ausrutscher. Am vergangenen Sonntag verloren sie bei Ligakonkurrent Uzwil 2:3 nach Verlängerung, die der Gastgeber mit seinem Ausgleich in der 95. Minute erzwungen hatte. «Eine ärgerliche Niederlage», sagte Badens Trainer Ranko Jakovljevic, «wir haben uns selber geschlagen.»

Bester Torschütze der Liga

Verzichten musste er in der Ostschweiz auf einige Stammkräfte, darunter auch Christopher Teichmann, der an diesem Wochenende gegen Eschen/Mauren aber wieder in der Startformation erwartet wird. Für die Badener ist der 26-jährige Stürmer längst ein unverzichtbarer Wert. In dieser Saison führt er mit sieben Treffern gemeinsam mit Astor Kilezi von Bassecourt die Torschützenliste an.

Teichmann ist seit über vier Jahren zurück im Verein, bei dem er schon als Junior kickte. In jungen Jahren träumte er davon, Profi zu werden, und brachte es mit dem FC Aarau in der Saison 2013/14 zu einigen Einsätzen in der Super League. Gerade einmal 18 war er damals, der Durchbruch schien nahe. Allerdings kam er nicht im erhofften Tempo voran. Und irgendwann gelangte er zur Erkenntnis: «Ich setze in Zukunft voll auf den Beruf.» Fussball, das blieb zwar weiterhin ein bedeutender Bestandteil seines Alltags. Aber noch wichtiger war und wurde die Ausbildung. Teichmann nahm ein Wirtschaftsstudium, das er diesen Sommer mit dem Bachelor abschloss. Nun arbeitet er im Bereich der Wirtschaftsprüfung.

Ballack war sein Vorbild 

Beim FCB fühlt er sich bestens aufgehoben, und er hat nicht vor, den Verein bald wieder zu verlassen. «Da müsste schon der FC Bayern anrufen», sagt er mit einem Augenzwinkern. Die Münchner sind seit je Teichmanns Lieblingsclub. Michael Ballack war eines seiner ersten Idole, heute favorisiert er Leon Goretzka und Joshua Kimmich - die beiden Nationalspieler haben Jahrgang 1995 wie Teichmann. Mindestens einmal pro Saison fährt er nach München, um eine Partie vor Ort zu verfolgen.

Für ihn soll Fussball vor allem Spass machen, aber er hat schon noch Ambitionen. Mit Baden will er «endlich aufsteigen», so formuliert er das, «seit Jahren schon sind wir oft nahe dran, aber am Schluss hat bis jetzt immer etwas gefehlt». 2022, im Jahr des 125-jährigen Bestehens des Clubs, soll es klappen. «Die Qualität ist vorhanden», sagt Teichmann, «ich bin überzeugt, dass wir es packen.» Er spielt dabei eine bedeutende Rolle - und kann seinen Wert für das Team am Samstag beim Auftritt in Liechtenstein gegen Eschen/Mauren wieder unter Beweis stellen.