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27.01.2023 08:47

Fabian Steuri: «Ein cooles Gremium»

Der 38-jährige Ostschweizer Anwalt ist Vizepräsident des SC Brühl - und seit November 2022 Mitglied des Komitees der Ersten Liga. Nun freut er sich auf die zweite Saisonhälfte.

Die Agenda von Fabian Steuri ist ziemlich gut gefüllt. Der 38-jährige Rechtsanwalt und Notar ist Mitinhaber einer eigenen Kanzlei, über die Auftragslage kann er sich nicht beschweren. Und daneben schaufelt er sich Zeit frei, um sich einer anderen Leidenschaft zu widmen: dem Fussball.

Steuri, aufgewachsen in Herisau, genoss einst eine Ausbildung im Nachwuchs des FC St. Gallen. Das Talent brachte es in die U-21, wechselte danach aber via seinen Stammverein zum SC Brühl. Mit den Ostschweizern stieg er 2011 in die Challenge League auf, aber just in jenem Jahr absolvierte er ein Praktikum beim Bundesamt für Sport in Magglingen. Das hiess: Unter der Woche weilte er fernab von Brühl, trainierte bei Breitenrain und reiste für die Partien in die Ostschweiz.

«Leute wollen etwas bewirken»

Der Mittelfeldspieler brachte es zu einigen Einsätzen in der zweithöchsten Schweizer Spielklasse, liess seine Karriere aber auf Amateurstufe ausklingen, weil der Beruf für ihn Priorität hatte.

Mit dem Fussball verbunden blieb er gleichwohl. Beim SC Brühl übernahm er das Amt des Vizepräsidenten und kümmerte sich um alle rechtlichen Belange. Und im November 2022 schliesslich liess er sich ins Komitee der Ersten Liga wählen. «Ein cooles Gremium» sei das, sagt Steuri. Ihm gefällt der Drive der Leute, die Lust der Mitglieder, nicht einfach zu verwalten, «sie alle wollen etwas bewirken».

Das Feuer lodert auch in ihm, wobei er nun nicht jemand ist, der von langer Hand eine glorreiche Funktionärslaufbahn plant. «Das ist überhaupt nicht angedacht», sagt Fabian Steuri, «zuerst einmal geht es darum, meinen Beitrag zu leisten, dass die Erste Liga weiter vorankommt und wir die PS auf den Boden bringen.»

Eine herausfordernde Liga

Dass er sich überhaupt auf diesem Level engagiert, hat auch damit zu tun, dass er von der YAPEAL Promotion League und der 1. Liga Classic überzeugt ist. Die Promotion League kennt er bestens, als Vizepräsident des SC Brühl bekommt er hautnah mit, wie herausfordernd diese Liga ist. 

Die Ostschweizer überwintern auf Rang 12, der Vorsprung auf den Tabellenletzten YF Juventus beträgt zwölf Punkte. «Für uns ist es von grosser Wichtigkeit, dass wir uns in dieser Liga halten», sagt Steuri, «das wirkt sich auf die Ausstrahlung an: Wir können jungen Talenten eine Plattform auf sehr gutem Niveau bieten.»

Dass der SC Brühl tatsächlich attraktiv ist, lässt sich daran ablesen, dass immer wieder junge Fussballer mit günstigen Perspektiven verpflichtet werden können. Bereit sind sie auch, einen immensen Aufwand auf sich zu nehmen. Neben mehreren Trainings pro Woche gehören weite Reisen zum Alltag: von St. Gallen mehrmals in die Westschweiz und bis nach Genf - oder ins Tessin nach Chiasso.

Challenge League kein Thema

«Es ist beeindruckend, mit welcher Begeisterung die Spieler und der Staff am Werk sind», sagt Steuri. Kann er sich vorstellen, dass der SC Brühl mittelfristig einen Schritt weiter macht, also: nach oben? Der Vizepräsident spricht zwar von einem «guten Kader», aber die Challenge League ist aktuell und eben auch mittelfristig kein Thema. «Wir bräuchten dafür andere Voraussetzungen», sagt er und meint damit sowohl die Organisation im Verein als auch die Infrastruktur. Denn eines ist klar: Es käme nicht infrage, das heimische Paul-Grüninger-Stadion zu verlassen und in den St. Galler kybunpark auszuweichen.

Fabian Steuri freut sich nun auf erfrischenden Fussball in der Rückrunde, die für Brühl im Westen beginnt: Am 18. Februar gastiert die Mannschaft von Trainer Denis Sonderegger in Bavois. (pmb.)